Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

» Sprechzeiten
» Unser Team
» Unsere Praxis
» Tech. Möglichkeiten
» Selbstzahlerleistungen
» Aktuelles Thema
» Themensammlung
» Impressum
» Datenschutz

 

Tattoo Risiken

Liebe Patientinnen und Patienten,

Die Menschen tätowieren sich seit Jahrtausenden. Farbpartikel in die Haut gebracht in eine bestimmte Tiefe und die Farbpartikel bleiben für immer.

Hier ein Bericht mit freundlicher Genehmigung von Frau Dr. Michaela Knestele, Kaufbeuren

Im Sommer fällt es besonders auf. Fast jeder hat ein Tattoo. Über die Risiken wissen jedoch die Wenigsten Bescheid, denn kaum ein Tätowierer klärt darüber auf oder weist gar auf die Kontraindikationen hin. Diese betreffen etwa Patienten mit Diabetes mellitus, Allergien, Blutgerinnungsstörungen, Herzerkrankungen oder offenen Wunden. Auch bei Erkrankungen des Immunsystems, Einnahme von Antibiotika oder Immunsuppressiva sowie in der Schwangerschaft ist von einer Tätowierung abzuraten.

Die häufigsten Komplikationen sind akute lokale Infektionen, die sich etwa als Phlegmone oder Erysipel manifestieren. Dazu kommen chronische Infektionen, z. B.: Hepatitis B oder C. Ein großes Problem stellen Allergien dar, die zu Schwellungen, Juckreiz oder zu Ulzera führen können.

Insbesondere rote Farbe enthält neben Chrom und Quecksilber viel Nickel, das noch Jahre später Allergien auslösen kann. Die in gelber Farbe enthaltenen Cadmiumsalze zerfallen unter UV- Strahlung und können Hautreizungen verursachen. Derartige phototoxische Reaktionen der Pigmente führen in manchen Fällen bis zur Hautzerstörung. Das Immunsystem wehrt sich gegen die Farbstoffe, indem es sie zu rund einem Drittel rasch über Lymphbahnen und Blut abtransportiert. Ein weiteres Drittel migriert später unter Lichteinfluss. Wohin diese Stoffe im Körper wandern und welche Reaktionen sie dort auslösen ist nicht bekannt. Offensichtlich ist hingegen, dass sich mögliche Problematik nicht auf den Ort den Tattoos beschränken muss. Die Entfernung eines Tattoos ist ebenfalls nicht unproblematisch. Bei der Laserentfernung zerfällt z. B. das blaue Pigment Phtalocyanin in hochgiftige Substanzen wie Benzol, Benzonitril und Blausäure. Von flüssigen Tattoo - Entfernern ist ebenfalls abzuraten, sie können Verätzungen der Haut und bleibende Narben verursachen.

Bitte tun Sie das Ihrem Körper nicht an. Klären Sie Ihre Kinder auf, die über ein Tattoo nachdenken.
Ein aufgemaltes Tattoo kann sich der Mode besser anpassen und kann dem Anlass angepasst werden. Selbst der eigene Geschmack kann sich ändern (Arschgeweihe sind schon sehr lange aus der Mode, aber immer noch auf der Haut).

Dr. med. Peter Bühler