Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

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Bluthochdruck


Der Blutkreislauf und wie er funktioniert ist erst seit 1616 bekannt. Er wurde von Sir William Harvey beschrieben. Bis dahin glaubte man, dass das Blut in der Leber gebildet wird vom Spiritus naturalis und auf seinem Weg durch das Herz mit Spiritus vitalis angereichert wird, um dann in den Organen verbraucht zu werden. Die These war sehr komplex und konnte sehr viele Vorgänge im Körper gut erklären. Zweifel an dieser These waren sogar unter Strafe gestellt.

Die Möglichkeit den Blutdruck zu messen ergab sich erst etwa 100 Jahre später durch Stephan Hales in England. Er stach mit einer Glaskapillare, also einem Glasrohr in die Halsarterie eines Pferdes und konnte sehen, dass das Blut bis 2,5 Meter hoch gepumpt wurde. Diese Messmethode hat sich nicht durchgesetzt.

Fast weitere 200 Jahre später (1896) gelang es dem Italiener Scipione Riva - Rocci den Blutdruck unblutig zu messen mit einer Staubinde (Fahrradschlauch) am Oberarm. Mit dieser Methode konnte er den oberen Blutdruckwert (systolischer Wert) bestimmen aber nicht den unteren (diastolischer Wert).

1905 gelang es dem russischen Militärarzt Nikolai Sergejev Korotkoff, den unteren und den oberen Wert zu bestimmen, indem er ein Stethoskop (Hörrohr) zu Hilfe nahm.

Heute wird der Blutdruck mit modernen Techniken oszillometrisch bestimmt. Ein Sensor registriert die Schwingungen / Druckveränderungen über der Arterie. Das Gerät heißt: Sphygmomanometer und ist das moderne Blutdruckmessgerät.


Die Gelehrten streiten bis heute über die Normalwerte für den Bluthochdruck.
  • Welche Werte sind in welchem Alter normal?
  • Welche Werte sind für den Körper und die Organe gesund?
  • Was sind erhöhte und was krankhafte Werte?
  • Warum haben manche zu hohen Blutdruck?
  • Warum fixiert sich ein hoher Blutdruck?
Einigkeit besteht darin was ein zu hoher Blutdruck anrichtet:
  • Fortschreitende Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)
  • Gefäßverschlüsse der Herzkranzgefäße (Herzinfarkt)
  • Gefäßverschlüsse im Gehirn (Schlaganfall)
  • Gefäßverschlüsse im Darm (Mesenterialinfarkt)
  • Gefäßverschlüsse in den Nieren (Niereninfarkt)
  • Gefäßverschlüsse in den Beinen (Raucherbeine)
  • Gefäßverschlüsse in den Augen (Netzhautinfarkt)
  • Druck auf das Gehirn (Hypertensive Enzephalopathie)
  • Störung der kleinen Nerven (periphere Polyneuropathie)
  • Demenz

Auch der zu niedere Blutdruck kann großen Schaden anrichten:
  • Nicht ausreichende Kopfdurchblutung (Synkope, Bewusstlosigkeit)
  • Müdigkeit
  • Körperliche Schwäche
  • Konzentrationsstörungen

Diese Erscheinungen sind eher vorübergehend und verschwinden sobald der Blutdruck wieder etwas ansteigt, z. B.: im Liegen, durch Flüssigkeitszufuhr oder durch Medikamente.
Der ideale Blutdruck ist wenig umstritten und liegt bei 120 / 80 mmHg.

Die Maßeinheit stammt noch aus der Geschichte von Herrn Riva - Rocci. Er maß den Blutdruck mit einem Gerät in dem Quecksilber als flüssiges Metall in einem Röhrchen nach oben gepumpt wurde und an einer Millimeterskala abgelesen werden konnte. Viele kennen das Prinzip vom Thermometer.

Der Blutdruck ist unser Feind im eigenen Körper Das heimtückische daran ist, dass wir es oft gar nicht wahrnehmen, was der hohe Blutdruck anrichtet, bis die Folgen plötzlich ganz krass auftreten und das oft schlagartig: Schlaganfall, Herzattacke. Wer den zu hohen Blutdruck rechtzeitig senkt, kann die Folgen des Blutdruckes oft um viele, viele Jahre hinausschieben.
Weil der hohe Blutdruck nicht schmerzt, denken viele, dass es auch keinen Schaden anrichtet.
Schlimmer noch: Viele fühlen sich mit dem hohen Blutdruck richtig leistungsfähig und kommen erst mit dem höheren Blutdruck so richtig in Fahrt. Sie können schneller und mehr leisten. Das Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Die Konzentration ist erhöht und die Reflexe sind schneller. Daher nehmen viele die Blutdruck senkenden Tabletten nicht oder nicht regelmäßig und riskieren viel.

Meine Aufgabe in der Praxis ist es den Menschen, die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man den Blutdruck senken kann und warum das so wichtig ist.
Die Folgen des hohen Blutdruckes kann ich leider nicht mehr wegzaubern.
Oft werde ich gefragt, ob es andere Möglichkeiten gibt, den Blutdruck zu senken, als mit Tabletten oder ob es pflanzliche Alternativen gibt.
Ja, es gibt ganz viele Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken und ich versuche das auch immer ganz ausführlich zu erklären. Die alternativen Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken sind:
Lebensstilveränderungen:
  • Gewicht abnehmen
  • Ausdauersport
  • Ausreichend Schlaf
  • Stress reduzieren
  • Pflanzliche Alternativen:
  • Rauwolfia homöopathisch
  • Baldrian
  • Hopfen
  • Passionsblume
  • Johanniskraut
  • Düfte:
  • Lavendel
  • Echter Jasmin
  • Melisse
  • Sinnvoll wär es, den Blutdruck mit Tabletten zu senken und zeitgleich die Alternativmethoden einzusetzen. Wenn der Blutdruck dann so niedrig wird, dass die Tabletten zu stark sind, dann würde ich die Tabletten in Absprache mit dem Arzt wieder reduzieren. Viele Alternativmethoden erfordern ein hohes Maß an Disziplin, was die Umsetzung so schwierig macht.
    Viele können schon den beruflichen Stress nicht reduzieren, weil sie auf die Arbeit angewiesen sind und daher viele Belastungen in Kauf nehmen müssen.
    Oft fehlt im Alltag die Zeit, die man sich für sich selber nehmen müsste.
    Sich nicht aufregen ist leichter gesagt als getan.
    Alternative Methoden stehen den meisten daher leider oft nur als sinnvolle Ergänzung der medikamentösen Therapie zur Verfügung.
    Dr. med. Peter Bühler