Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

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Gicht

Neue Erkenntnisse bei Gicht:

Reichlicher Vitamin - C - Konsum senkt nicht nur den Uratspiegel, sondern hält auch Gichtanfälle fern, wenn man täglich 1500 mg Vitamin - C zu sich nimmt. Empfehlung essen Sie Zitronen oder Zitronen zum Essen!

Die Gicht
(Das Zipperlein)


Wenn Sie nach Tagen der Völlerei das schlechte Gewissen plagt und Sie sich vorgenommen haben, die überflüssigen Pfunde sofort wieder herunter zu hungern, dann lassen Sie lieber etwas Vorsicht walten und hungern Sie sanft.



Bei Extrem - Diät baut ihr Körper nicht zuerst Fett ab sondern Muskulatur, weil das für den Körper mit weniger Aufwand verbunden ist. Dabei fällt noch mehr Harnsäure an und es kann im schlimmsten Fall zu einer Gelenksentzündung kommen - meist an den Gelenken der Finger oder dem Großzehengrundgelenk.

Diese Entzündung (Gichtarthritis) ist äußerst schmerzhaft und dauert meist mehrere Tage. Betroffen ist fast immer nur ein einzelnes Gelenk. Das Gelenk ist dick geschwollen und rot. Die Haut wird von der starken Spannung ganz glasig.

Die geringste Berührung schmerzt unerträglich. Selbst ein dünnes Stück Tuch verursacht starke Schmerzen, wenn es das Gelenk berührt.

Woher kommt Gicht

Gicht wird vererbt. Es handelt sich um eine angeborene Stoffwechselkrankheit, bei der zu viel Harnsäure im Körper anfällt. (Gicht) .
In sauerer Umgebung (Niere, Gelenkumgebung) bilden sich spitze Harnsäurekristalle. Es kommt zur Gewebszerstörung und Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Primäre Gicht: genetisch bedingte Störung der tubulären Harnsäuresekretion, hierbei Harnsäurebildung meist normal, selten auch vermehrte Harnsäurebildung als Ursache (u.a. Lesch-Nyhan-Syndrom).
Sekundäre Gicht: vermehrter Harnsäureanfall durch gesteigerten Zellumsatz (häufig bei Hämoblastosen und zerfallenden Tumoren) .

Was bedeutet Gicht für den Körper

Der Gichtanfall bei primärer Gicht findet sich typischerweise bei Männern über 25 Jahren. Er ist oft ausgelöst durch opulente Mahlzeiten, Alkohol (die dadurch ausgelöste Laktatazidose hemmt die Harnsäureausscheidung) oder Saluretika (sie hemmen die Harnsäureausscheidung). Der Gichtanfall beginnt meist an einem Gelenk mit starker Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit. Es können verschiedene Gelenke befallen sein; folgende Lokalisationen sind relativ häufig:

  • Podagra: Manifestation am Großzehengrundgelenk
  • Chiragra: Manifestation an Gelenken der Hand
  • Omagra: Manifestation an der Schulter
Die Schmerzen sind meist so heftig, das sogar ein Leintuch, was bei Nacht auf dem Gelenk liegt unerträglich weh tut. Gehen wird zur Folter. Spätfolgen sind Gelenkzerstörungen und die Gichtniere (primär abakterielle interstitielle Nephritis) mit Harnsäurenephrolithiasis. Differentialdiagnosen sind alle Monarthritiden = Entzündung eines einzelnen Gelenkes z.B. Gonorrhoe - Arthritis (Tripper), Lyme - Arthritis (Borreliose), Arthritis bei Morbus Bechterew, Arthritis bei infektiösen und chronischen Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa).

Behandlung der Gicht

Trinken, trinken, trinken!

Abhilfe schaffen Medikamente: Initial das Gift der Herbstzeitlose in Tablettenform: Colchicum dispert 2 Dragees alle 2 Stunden. Auf Dauer als Prophylaxe: Allopurinol 100 oder 300 mg täglich, damit keine neuen Anfälle auftreten.
Selbsthilfe ist möglich mit Quarkumschlägen oder Aufträufeln von Alkohol auf das betroffene Gelenk. Umschläge sind meist zu schmerzhaft. Wenn diese Therapie nicht ausreicht sollte eine Behandlung mit Prednisolon (Cortison) erfolgen.
Vorbeugung: purinarme Kost, das heißt: Vermeidung von Innereien und kernreicher Kost.
Normalisierung des Körpergewichts.
Vermeidung von Alkohol und unnötiger Saluretika ("Wassertabletten" wie z. B.: Furosemid) .
Senkung des Harnsäurespiegels mit Allopurinol.
Alkalisierung des Urins und viel Flüssigkeit zur Steinprophylaxe durch basische Kost oder mit Tabletten.
Unbehandelt oder auch unzureichend behandelt führt die Gicht zur Zerstörung befallener Gelenke. Dies ist meist ein über Jahre dauernder schleichender Prozess und muss nicht immer vergesellschaftet sein mit akuten Gelenksentzündungen.

Viele Menschen leiden an Arthrosen der Fingergelenke oder der Fußgelenke und man schiebt als Ursache die körperliche Belastung vor. In vielen Fällen ist die erhöhte Harnsäure schuld am vorzeitigen Gelenkverschleiß. Die Harnsäurekristalle lagern sich irreparabel in den Gelenken ab und die Belastung sorgen dann für einen vorzeitigen Verschleiß.



Vorbeugung ist der einzige wirksame Schutz vor den schlimmen Folgen. Auch denen, die normale Harnsäurewerte haben, bieten die Vorbeugungsmaßnahmen eine bessere Lebensqualität.


Bitte bleiben Sie gesund
Ihr Dr. Bühler und das Praxisteam