Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

» Sprechzeiten
» Unser Team
» Unsere Praxis
» Tech. Möglichkeiten
» Selbstzahlerleistungen
» Aktuelles Thema
» Themensammlung
» Impressum
» Datenschutz

 

Impotenz

Sexualität des Mannes Nicht alles was Männer Impotenz nennen ist auch tatsächlich eine.
Per Definition müssen die Beschwerden mindestens 6 Monate bestehen und mindestens 70 % der Versuche, einen Geschlechtsverkehr zu vollziehen, müssen scheitern. Fast jeder 5. Mann in Deutschland (und sogar jeder 2. zwischen 70 und 80 Jahren) hat eine erektile Dysfunktion.
In den meisten Fällen finden sich organische Auslöser. Häufige Ursachen sind:

Arteriosklerose (Gefäßverkalkungen)
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Rauchen
Operationen im Beckenbereich (an der Prostata und am Enddarm)
Depressionen
Multiple Sklerose

Wichtige Fragen, die bei der Suche nach den Ursachen gestellt werden sollten sind:

Wird der Penis steif genug?
Wie lange hält die Steifigkeit an?
Ist die Erektion schmerzhaft?
Verändert der Penis bei der Erektion seine Form (Verkrümmungen)?
Inwieweit ist noch Geschlechtsverkehr möglich?
Bestehen Probleme in der Partnerschaft?
Bestehen psychische Belastungen?
Welche Medikamente nehmen Sie ein? (Betablocker, Potenzmittel, usw.)

Dann sollte eine Untersuchung der Genitalregion erfolgen:
Hier sind Entzündungen oder Veränderungen am Penis wichtig. Die Prostata sollte abgetastet werden.
Pflanzliche oder alternative Medikamente aus dem Internet, zur Behebung der Potenzstörung werden gerne genommen. Die rein pflanzlichen sind im allgemeinen wirkungslos. Die Wirkung beruht auf dem psychologischen Effekt, oder sie enthalten in irgendeiner Form PDE – 5 – Hemmer (Viagra, Cialis oder Levitra).

Die bedeutendste Therapiemöglichkeit ist heutzutage die Therapie mit PDE–5 – Hemmern. Sie hemmen ein Schlüsselenzym des Schwellkörperendothels, die Phosphodiesterase Typ 5. Eine Erektion ist auch mit PDE – 5 – Hemmern nur nach sexueller Stimulation möglich. Die Unterschiede bei den drei angebotenen Substanzen liegen in der Resorption (Aufnahme im Körper) und in der Wirkdauer: Sildenafil und Vardenafil sollten um die Resorption zu fördern, rund eine Stunde vor der sexuellen Aktivität genommen werden, die erektionsfördernde Wirkung hält etwa 4 Stunden an.
Tadalafil (Cialis) wirkt über 24, manchmal sogar 36 Stunden. Das hat den Vorteil, dass „Mann“ den Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr über einen langen Zeitraum, evtl. sogar ein ganzes Wochenende frei wählen kann.
Wenn nicht sofort nach der ersten Tablette einen befriedigende Erektion auftritt, so ist das normal. Mindestens 4, noch besser 8 Tabletten sollte „Mann“ abwarten bis die volle Wirkung eintritt.
Normalerweise genügt die bedarfsorientierte Einnahme, manche Männer nehmen die Tabletten täglich ein.
Nach vollständiger Entfernung der Prostata empfiehlt sich sogar eine Dauertherapie zum Potenzerhalt.
Nicht mit diesen Wirkstoffen behandelt werden dürfen Männer, die Nitrate oder NO – Donatoren einnehmen, denn deren blutdrucksendende Wirkung wird verstärkt.
Auch Patienten mit instabiler Angina pectoris oder einem Herzinfarkt in den letzten drei Monaten dürfen diese Substanzen nicht einnehmen.
Ebenfalls verboten sind die Substanzen bei:
Schlaganfall in den letzten 6 Monaten
Herzinsuffizienz mit Beschwerden
Unkontrollierten Herzrhythmusstörungen
Niederem Blutdruck
Unkontrolliertem Bluthochdruck.
Ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen oder Herzinfarkte besteht hingegen bei den Tabletten nicht.

Technische Alternativen bei Impotenz, die durch PDE – 5 – Hemmer nicht zu therapieren ist:

MUSE:
Mit einem Applikator bringt der Mann einen Alprostadil – Pellet in die Harnröhre, etwa 15 Minuten später kommt es auch ohne sexuelle Stimulation zur Erektion (mögliche Nebenwirkungen: Schmerzen, Blutungen und Harnwegsinfektionen).

SKAT:
Bei der Schwellkörperautoinjektionstherapie wird Alprostadil direkt ins Corpus cavernosum gespritzt (mögliche Nebenwirkungen: Schmerzen, Fibrose, andauernde schmerzhafte Erektion). Eine Ejakulation beendet die SKAT – Erektion nicht, die Dosis sollte so gewählt werden, dass sie nicht länger als eine Stunde anhält.

Vakuumpumpen:
V. kommen z. B. für die Patienten infrage, die gerinnungshemmende Medikamente nehmen wie Marcumar oder Aspirin. Hier wird ein Plastikzylinder über den Penis gestülpt und eine Pumpe sorgt durch Unterdruck für die Mehrdurchblutung und ein Gummiring hält das Blut im Penis.
Nachteil: Nicht der gesamte Penis ist erigiert, sondern nur der vordere Teil. Der Penis richtet sich nicht selber auf.

Schwellkörperimplantate:
Diese bieten einen Ausweg für Paare, die jahrelang vergeblich nach einer Therapie gesucht haben. Ejakulation und Orgasmus bleiben erhalten, mit der Pumpe können Männer sogar Kinder zeugen.
Es ist oft kein leichter Weg, seinen Arzt auf das Versagen der Geschlechtsfunktion anzusprechen. Versuchen Sie es trotzdem! Der Arzt weiß um die Probleme, die Peinlichkeiten und die ängste, die damit zusammenhängen.
Oft gibt es einfache Wege um leichtere Störungen zu beheben. Oft sind es keine organische Ursachen, sondern zwischenmenschliche Störungen oder Sorgen, die  das Liebesleben oder das Lusterleben stören.
Mit dem Arzt darüber zu sprechen, bedeutet nicht, dass mit einer Tablette alles gelöst werden kann, aber Sie machen damit einen mutigen Anfang.

Bitte bleiben Sie gesund
Ihr Dr. Bühler und das Praxisteam