Kopfläuse
Wenn´s juckt und beißt -
Kopfläuse
Auch in zivilisierten Gesellschaften
gibt es noch Parasiten, die am Mensch leben. Jeder kann
Läuse bekommen - egal wie gründlich die eigene Körperhygiene
ist. Täglich stecken sich zahlreiche Kinder, aber auch
Erwachsene in Deutschland mit Kopfläusen an. Läuse zu
bekommen, ist deshalb keine Schande und kein Zeichen von
Unsauberkeit.
Kopfläuse sind lästige Plagegeister, es
handelt sich aber nicht um eine schwere Erkrankung.
Genau wie eine Erkältung sind Läuse
sehr „ansteckend“ und es liegt bei Ihnen, ob Familie und
Freunde ebenfalls „infiziert“ werden oder nicht.
Was sind Läuse
Läuse sind ca. 3 mm lange, graue oder
hellbraune Insekten mit 6 Beinen. Bei der Untersuchung
krabbeln Sie meist flink herum. Aber – Läuse können nicht
springen!
Die einzige Nahrung der Läuse ist Blut.
Die Parasiten augen im Abstand von einigen Stunden an der
Kopfhaut. Läuse habe in ihrem Speichel eine betäubende
Substanz – der Stich tut daher überhaupt nicht weh,
verursacht aber später einen fiesen Juckreiz.
Die Befallenen kratzen sich und durch
Schmutz unter den Fingernägeln kommt es zu Infektionen der
Haut.
Nissen
Ihre Eier legen die Läuse in „Nissen“
ab, meist ca. 1 cm vom Haaransatz entfernt, häufig in
Ohrnähe oder im Nacken, weil sie hier am wenigsten gestört
werden. Die Nisse ist ein Behälter der am Haar festgeklebt
wird. Aus Nissen, die sich weiter als ein cm von der
Kopfhaut weg befinden, können keine Läuse mehr schlüpfen.
Aus den Eiern schlüpfen nach 7 bis 10
Tagen die Larven, die nach weiteren 7 bis 10 Tagen
geschlechtsreif sind und selbst wieder Eier legen.
Nissen können nur mit einem geeigneten
Nissenkamm entfernt werden. Mit seinen engen Metallzinken
die Haare täglich Strähne für Strähne durchkämmen, bis keine
Nissen mehr vorhanden sind. Nissen – Gel macht die Haare
glatter und das Auskämmen geht leichter.
Das Entfernen der Nissen ist aufwändig
und erfordert viel Geduld.
Übertragung
Läuse bewegen sich von Mensch zu Mensch
überall dort, wo die Köpfe nahe genug beieinander sind, als
meist im Kindergarten oder in der Schule und wenn Kinder
miteinander spielen. Nissen sind nicht ansteckend!
Wichtig!
Es gibt keinen Grund sich für Läuse zu
schämen. Egal ob jemand peinlich sauber oder ein Schmutzfink
ist: Jeder kann Läuse bekommen. Wer häufig die Haare wäscht
hat nur besonders saubere Läuse.
Freunde und Familie
Informieren und untersuchen Sie
gründlich alle Personen, die in der letzten Zeit engen
Kontakt hatten und behandeln sie bei Verdacht diese Personen
ebenfalls.
Behandlung
Das 2 - Stufen - Dimeticon: Nyda® wirkt auf physikalische Weise durch Ersticken der Läuse und ihrer Eier. Bei sehr guter Verträglichkeit sind Heilungsraten bis über 97 % belegt.
Seit dem 1. Juli 2008 ist Nyda® auch für Kinder bis zwölf Jahren erstattungsfähig. Das Präparat kann bei Kleinkindern ab zwei Jahren angewendet werden.
Die bisherigen Behandlungsmethoden gibt es noch immer und sie haben gute Erfolge:
Goldgeist, Jacutin oder InfectoPedicul
zum Abtöten der Läuse.
Anwendung siehe Waschzettel!
Infectopedicul hat m. E. die besten Killerquoten.
Essigwasser nur als Nachbehandlung um
die Nissen zu entfernen.
Nach der Behandlung
Geduld bewahren! Läuse können nach der
Behandlung noch mehrere Stunden bewegungsfähig sein uns
sterben erst dann. Kontrollieren Sie danach jeden Tag. Falls
in den Tagen nach der Behandlung Larven schlüpfen, werden
diese durch die Langzeitwirkung von InfectoPedicul erfasst.
Larven sind ca. 1mm klein und meist
ganz nahe an der Kopfhaut. Sie sind nicht in der Lage
wegzulaufen. Daher können Sie die Larven leicht mit einem
Kamm entfernen. Sie brauchen in diesem Fall nicht noch
einmal zu behandeln.
Falls doch einmal eine zweite
Behandlung notwendig wird, sollte diese nach 8 bis 10 Tagen
durchgeführt werden.
Wenn sie allerdings in den Tagen nach
der Behandlung erwachsene und flinke Läuse auf dem Kopf
entdecken, so ist dies meist eine „Wiederansteckung“ und
muss erneut behandelt werden.
Wann sollten Sie mit uns sprechen?
Bitte ziehen Sie den Arzt hinzu, wenn:
- der erste Behandlungsversuch misslungen ist,
- ein Säugling oder Kleinkind sowie Schwangere oder
Stillende betroffen sind,
- die Haut bereits stark aufgekratzt oder entzündet ist
oder
- bereits eine andere Hauterkrankung vorliegt!
Was können Sie sonst
noch tun?
Es gilt die „Ansteckungsquelle“ zu
finden. Wenn bei Ihrem Kind Kopfläuse auftreten, so muss es
Kinder in der Umgebung geben, die ebenfalls Läuse haben oder
hatten.
Diese Kinder wissen möglicherweise
nichts davon, denn Läuse bleiben manchmal Monate lang
unentdeckt. Bleiben Sie diplomatisch! Eltern fühlen sich zu
Recht oft persönlich angegriffen, wenn Sie auf Läuse
angesprochen werden.
übertriebenen Hygienemaßnahmen haben
nur einen geringen Nutzen, denn:
-
Läuse überleben auf Gegenständen nicht länger als 3
Tage.
- Lauseier (Nissen) können keine Läuse verbreiten, auch
nicht
über Gegenstände.
Beschränken Sie sich daher auf folgende
Punkte:
- Die Bettwäsche und Schlafwäsche sowie Kleidung wird
einmalig bei 60° gewaschen.
- Gegenstände, die nicht gewaschen werden können (z.
B.: Kuscheltiere), werden für 1 Woche im Plastiksack
isoliert. Tiefkühlen auf – 20° C für 1 Tag oder erhitzen im
Trockner für 45 min hilft ebenfalls.
- Polstermöbel, Teppiche und Autositze werden gründlich
gesaugt.
Alternative
Behandlungsmethoden
Trockenhauben und Saunabesuche helfen
nicht!!!
Essigwasser entfernt nur die Nissen aus
dem Haar, schadet aber den Läusen nicht!!!
Teebaumöl oder Schwefel können
zusätzlich angewendet werden, reichen aber alleine meist
nicht aus.
Mögliche Fehlerquellen bei
der Behandlung
- Weitere verlauste Personen in der Umgebung
- Die Haare vorher nicht mit Spülung oder 2 in 1
Präparaten behandeln
-
Behandlung möglichst mit freiem Oberkörper sonst
flüchten die Läuse in die Kleidung
- Den Kopf nicht mit Handtuch oder Haube bedecken, in
die Läuse flüchten können.
Bitte bleiben Sie gesund Ihr Dr. Bühler und das Praxisteam
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