Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

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Kopfläuse Wenn´s juckt und beißt - Kopfläuse

Auch in zivilisierten Gesellschaften gibt es noch Parasiten, die am Mensch leben. Jeder kann Läuse bekommen - egal wie gründlich die eigene Körperhygiene ist. Täglich stecken sich zahlreiche Kinder, aber auch Erwachsene in Deutschland mit Kopfläusen an. Läuse zu bekommen, ist deshalb keine Schande und kein Zeichen von Unsauberkeit.

Kopfläuse sind lästige Plagegeister, es handelt sich aber nicht um eine schwere Erkrankung.

Genau wie eine Erkältung sind Läuse sehr „ansteckend“ und es liegt bei Ihnen, ob Familie und Freunde ebenfalls „infiziert“ werden oder nicht.


Was sind Läuse
Läuse sind ca. 3 mm lange, graue oder hellbraune Insekten mit 6 Beinen. Bei der Untersuchung krabbeln Sie meist flink herum.
Aber – Läuse können nicht springen! Die einzige Nahrung der Läuse ist Blut. Die Parasiten augen im Abstand von einigen Stunden an der Kopfhaut. Läuse habe in ihrem Speichel eine betäubende Substanz – der Stich tut daher überhaupt nicht weh, verursacht aber später einen fiesen Juckreiz.

Die Befallenen kratzen sich und durch Schmutz unter den Fingernägeln kommt es zu Infektionen der Haut.

Nissen
Ihre Eier legen die Läuse in „Nissen“ ab, meist ca. 1 cm vom Haaransatz entfernt, häufig in Ohrnähe oder im Nacken, weil sie hier am wenigsten gestört werden. Die Nisse ist ein Behälter der am Haar festgeklebt wird. Aus Nissen, die sich weiter als ein cm von der Kopfhaut weg befinden, können keine Läuse mehr schlüpfen.

Aus den Eiern schlüpfen nach 7 bis 10 Tagen die Larven, die nach weiteren 7 bis 10 Tagen geschlechtsreif sind und selbst wieder Eier legen.

Nissen können nur mit einem geeigneten Nissenkamm entfernt werden. Mit seinen engen Metallzinken die Haare täglich Strähne für Strähne durchkämmen, bis keine Nissen mehr vorhanden sind. Nissen – Gel macht die Haare glatter und das Auskämmen geht leichter.

Das Entfernen der Nissen ist aufwändig und erfordert viel Geduld.

Übertragung
Läuse bewegen sich von Mensch zu Mensch überall dort, wo die Köpfe nahe genug beieinander sind, als meist im Kindergarten oder in der Schule und wenn Kinder miteinander spielen. Nissen sind nicht ansteckend!

Wichtig!
Es gibt keinen Grund sich für Läuse zu schämen. Egal ob jemand peinlich sauber oder ein Schmutzfink ist: Jeder kann Läuse bekommen. Wer häufig die Haare wäscht hat nur besonders saubere Läuse.

Freunde und Familie
Informieren und untersuchen Sie gründlich alle Personen, die in der letzten Zeit engen Kontakt hatten und behandeln sie bei Verdacht diese Personen ebenfalls.

Behandlung
Das 2 - Stufen - Dimeticon: Nyda® wirkt auf physikalische Weise durch Ersticken der Läuse und ihrer Eier. Bei sehr guter Verträglichkeit sind Heilungsraten bis über 97 % belegt. Seit dem 1. Juli 2008 ist Nyda® auch für Kinder bis zwölf Jahren erstattungsfähig. Das Präparat kann bei Kleinkindern ab zwei Jahren angewendet werden. Die bisherigen Behandlungsmethoden gibt es noch immer und sie haben gute Erfolge: Goldgeist, Jacutin oder InfectoPedicul zum Abtöten der Läuse.

Anwendung siehe Waschzettel!
Infectopedicul hat m. E. die besten Killerquoten.
Essigwasser nur als Nachbehandlung um die Nissen zu entfernen.

Nach der Behandlung
Geduld bewahren! Läuse können nach der Behandlung noch mehrere Stunden bewegungsfähig sein uns sterben erst dann. Kontrollieren Sie danach jeden Tag. Falls in den Tagen nach der Behandlung Larven schlüpfen, werden diese durch die Langzeitwirkung von InfectoPedicul erfasst.

Larven sind ca. 1mm klein und meist ganz nahe an der Kopfhaut. Sie sind nicht in der Lage wegzulaufen. Daher können Sie die Larven leicht mit einem Kamm entfernen. Sie brauchen in diesem Fall nicht noch einmal zu behandeln.

Falls doch einmal eine zweite Behandlung notwendig wird, sollte diese nach 8 bis 10 Tagen durchgeführt werden.

Wenn sie allerdings in den Tagen nach der Behandlung erwachsene und flinke Läuse auf dem Kopf entdecken, so ist dies meist eine „Wiederansteckung“ und muss erneut behandelt werden.

 
Wann sollten Sie mit uns sprechen?

Bitte ziehen Sie den Arzt hinzu, wenn:
- der erste Behandlungsversuch misslungen ist,
- ein Säugling oder Kleinkind sowie Schwangere oder
  Stillende betroffen sind,
- die Haut bereits stark aufgekratzt oder entzündet ist oder
- bereits eine andere Hauterkrankung vorliegt!
 

Was können Sie sonst noch tun?
Es gilt die „Ansteckungsquelle“ zu finden. Wenn bei Ihrem Kind Kopfläuse auftreten, so muss es Kinder in der Umgebung geben, die ebenfalls Läuse haben oder hatten.

Diese Kinder wissen möglicherweise nichts davon, denn Läuse bleiben manchmal Monate lang unentdeckt. Bleiben Sie diplomatisch! Eltern fühlen sich zu Recht oft persönlich angegriffen, wenn Sie auf Läuse angesprochen werden.

übertriebenen Hygienemaßnahmen haben nur einen geringen Nutzen, denn:

- Läuse überleben auf Gegenständen nicht länger als 3 Tage.
- Lauseier (Nissen) können keine Läuse verbreiten, auch nicht
  über Gegenstände.

 

Beschränken Sie sich daher auf folgende Punkte:
- Die Bettwäsche und Schlafwäsche sowie Kleidung wird   einmalig bei 60° gewaschen.
- Gegenstände, die nicht gewaschen werden können (z. B.:   Kuscheltiere), werden für 1 Woche im Plastiksack isoliert.   Tiefkühlen auf – 20° C für 1 Tag oder erhitzen im Trockner   für 45 min hilft ebenfalls.
- Polstermöbel, Teppiche und Autositze werden gründlich   gesaugt.

Alternative Behandlungsmethoden
Trockenhauben und Saunabesuche helfen nicht!!!
Essigwasser entfernt nur die Nissen aus dem Haar, schadet aber den Läusen nicht!!!
Teebaumöl oder Schwefel können zusätzlich angewendet werden, reichen aber alleine meist nicht aus.

Mögliche Fehlerquellen bei der Behandlung
- Weitere verlauste Personen in der Umgebung
- Die Haare vorher nicht mit Spülung oder 2 in 1 Präparaten   behandeln
- Behandlung möglichst mit freiem Oberkörper sonst flüchten   die Läuse in die Kleidung
- Den Kopf nicht mit Handtuch oder Haube bedecken, in
  die Läuse flüchten können.

Bitte bleiben Sie gesund
Ihr Dr. Bühler und das Praxisteam