Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

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Krampfadern

(Varizen, Varicosis, Venenektasie, Phlebektasie, CVI, Chronisch venöse Insuffizienz, Venenleiden, Venenschwäche)

Liebe Patientinnen und Patienten,

Unter Krampfadern versteht man eine krankhafte Erweiterung der Venen meist an den abhängigen Partien, also an den Beinen. Der eigenartige Begriff stammt aus dem Althochdeutschen und meint die geschlängelt verlaufenden Venen, die oft an den Beinen gut sichtbar unter der Haut verlaufen. Oft aber nicht immer kann man die Krampfadern sehen. Die Varikosis der tiefen Beinvenen ist nicht von außen erkennbar. Risikofaktoren für die Entstehung von Krampfadern sind Vererbung und Alterungsprozesse. Häufiges Stehen und Sitzen beschleunigen die Entstehung. Hierdurch steigt der Druck in den Beinvenen, was kleinste Entzündungsprozesse in Gang setzt. Die Venenwände werden durchlässiger. Flüssigkeiten und Zellen treten aus, was im Gewebe wiederum Entzündungen, Schmerzen und Ödeme verursacht. Die Mikrozirkulation verschlechtert sich. Der Blutrückfluss wird behindert durch Bildung von Mikrothromben, was einen weiteren Blutstau in den Beinen verursacht und das Problem verschlimmert sich weiter. Die Krampfadern breiten sich von unten nach oben aus. Die Venenklappen spielen beim Blutrückfluss eine wesentliche Rolle. Die Fußmuskelpumpe transportiert beim Gehen das Blut nach oben, weil Klappen in den Venen einen Transport nach unten verhindern. Bei Krampfadern sind oft die Venenklappen defekt und es staut sich das Blut in den Beinen. In diesem Fall breiten sich die Krampfadern von oben nach unten aus. Sind die Venen stark erweitert, verlangsamt sich der Blutfluss erheblich und es bilden sich Thrombosen. Wenn sich in den Beinvenen ein Thrombus oder ein Teil eines Thrombus löst, schwimmt er mit dem Blutstrom zum Herzen und wird von hier in die Lungenblutgefäße gespült. Diese verästeln und verjüngen sich und der Thrombus bleibt stecken. Das Gebiet hinter dem Thrombus wird nicht mehr mit Blut versorgt. Das ist die Lungenembolie. Kleine Lungenembolien machen Atemnot und Schmerzen. Wenn ein großes Gefäß verlegt wird, führt eine Lungenembolie zum Sekundentod.

Beschwerden:
Es beginnt mit einem Schweregefühl in den Beinen und müden Beinen beim Stehen. Juckreiz und Brennen in den Waden sind weitere Symptome. Es folgen Schwellneigung der Knöchel und später der Unterschenkel, Rötung der Haut an den Fesseln und Schmerzen. Bei länger bestehenden Stauungen bilden sich am unteren Teil der Unterschenkel bräunliche Verfärbungen der Haut (Hyperpigmentierungen), noch später Blasenbildung, offenen Wunden an den Unterschenkeln (Ulcus cruris oder Ulcus venosum), die berühmten offenen Beine.
Wer frühzeitig Maßnahmen ergreift, kann Schlimmeres meist gut verhindern vor allem im Anfangsstadium der Erkrankung:

- Bewegung, Gehen und Sport
- Liegen und Hochlegen der Beine
- Gewichtsreduktion
- Reichliches Trinken
- Betätigen der Fußmuskelpumpe im Sitzen
- Gesunde Ernährung
- Umschläge mit entzündungshemmenden Stoffen wie z.B. Rosskastanienextrakt, rotem Weinlaub oder Beinwell


Bei fortgeschrittener Erkrankung sind folgende Maßnahmen sinnvoll:

- Kompressionsverbände
- Kompressionsstrümpfe
- Manuelle Lymphdrainagen
- Maschinelle Lymphdrainagen
- Operative Entfernung der erkrankten Gefäße

Die Operation ist oft erforderlich, weil sich die Krankheit nicht zurückbilden kann, sondern stets voranschreitet. Thrombose und Lungenembolien können durch eine Operation verhindert werden.
Vor einer Operation erfolgt eine Venenmessung. Hier wird mit einer schmerzlosen Ultraschalluntersuchung nachgesehen, ob die Venen verschlossen sind, ob die Venenklappen intakt sind und ob die tiefen Beinvenen frei sind von Thromben. Wenn die tiefen Beinvenen verschlossen sind, darf man die oberflächlichen Venen, die sichtbaren Krampfadern nicht entfernen, weil sonst der Blutrückfluss zum Herzen nicht mehr möglich ist.
Früher wurde vor der Operation eine Phlebographie der Beinvenen durchgeführt, indem Kontrastmittel in die Fußvene gespritzt und dann Röntgenaufnahmen der Beinvenen gemacht wurden. Die Ultraschallvenenmessung ist heute die Untersuchung der Wahl.

Operationstechniken:

Stripping: Ein Draht wird in die Vena saphena eingeführt, bis in die Leiste durchgezogen und mit diesem Draht wird die Vene unter der Haut auf der ganzen Länge herausgezogen.
Ligatur: einzelne Venen können am Zufluss zu einen größeren Vene abgebunden und damit stillgelegt werden.
Venendurchtrennung: Mit einem Faden werden kleinere Venen umfahren, durchtrennt und der Faden wird sofort wieder entfernt.
Verödung: Injektion von hochprozentigem Alkohol in die Vene löste eine lokale Entzündung aus und die Vene verschließt sich.
Thermo - Okklusion: Durch Radiofrequenztheapie von außen oder durch Lasersonden von innen werden die Venen erhitzt und verschließen sich.

Viele Häuser haben sich seit Jahren auf die Operation von Krampfadern spezialisiert. Es gibt viele sehr gute Operateure in unserer Nähe und es gibt Häuser mit besonders guten kosmetischen Ergebnissen, einer niedrigen Komplikationsrate und hoher Patientenzufriedenheit. Unsere guten Erfahrungen geben wir gerne weiter. Sprechen Sie uns einfach an.

Bitte bleiben Sie gesund
Ihr Dr. Bühler und das Praxisteam