Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

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Meningokokken - Meningitis

Meningitis, die Hirnhautentzündung, ist ein extrem schweres Krankheitsbild. Die Gefahr daran zu sterben ist groß. Manche überleben die Hirnhautentzündung und bleiben geistig behindert, wenige überstehen die Erkrankung ohne Folgen. Die Erreger können aber auch andere Krankheiten verursachen wie eine Lungenentzündung oder eine Blutvergiftung, die Meningokokkensepsis, ein ebenfalls schwerstes Krankheitsbild.

Die Erkrankung beginnt innerhalb weniger Stunden. Die Patienten sind meist junge Leute am Ende der Pubertät, die Erkrankung kann aber in jedem Alter auftreten. Es findet sich immer ein hohes bis extrem hohes Fieber und die Patienten sind meist leicht verwirrt, hinzu kommen rasende Kopfschmerzen. Der Rumpf wird meist leicht nach hinten überstreckt um die Kopfschmerzen zu mildern. An der Haut finden sich meist punktförmige Einblutungen.
Hier ist allerhöchste Eile geboten. Meist bleiben nur noch wenige Stunden, um die Krankheit zu behandeln.
Die Verursacher sind winzige Bakterien, die Meningokokken.

Untersucht man Rachenabstrichen bei Gesunden, so findet man bei jedem Fünften Meningokokken. Allerdings nicht diese aggressiven Formen, wie wir sie bei Kranken finden. Die Bakterien unterscheiden sich in ihrer Virulenz, das heißt in ihrer Gefährlichkeit, krank zu machen.
Aber das ist nicht der einzige Unterschied. In Berlin hatten sich 20 Jungendliche in einer Disco angesteckt. Davon starben zwei, die anderen hatten einen milderen Verlauf. Offenbar gab es Unterschiede im Immunsystem der Patienten. Genetische Faktoren spielen auch eine bislang nicht genau bekannte Rolle. Meningokokken verursachen eine extrem schnell verlaufende Blutvergiftung. Eine frühe Behandlung mit Antibiotika ist daher besonders wichtig. Es zählt wirklich jede Minute. Daher kommt es vor allem darauf an, die Sepsis rasch zu erkennen.

Punktförmige oder flächige Einblutungen in die Haut sind ein typisches Zeichen für einen Meingokokken - Sepsis, da diese sehr schnell zu Gerinnungs -
störungen führt. So gut wie alle Sepsis - Patienten haben auch eine Bewusstseinsstörung.

Das ist allerdings nicht immer leicht zu erkennen, besonders schwierig ist es bei kleinen Kindern. Die meisten Patienten mit Meingokokken - Sepsis haben hohes Fieber, die Atmung ist häufig beschleunigt, ebenso der Herzschlag. Im Blut finden sich vermehrt Leukozyten. Untersucht wird bei Verdacht auch das Procalcitonin - aber erst im Krankenhaus. Wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt wird, kann sie meist gut mit Antibiotika behandelt werden. Dazu setzten wir Ampicillin oder Cephalosporine der dritten Generation ein. Wichtig ist unterstützend eine gute intensivmedizinische Therapie. Wird die Sepsis allerdings zu spät erkannt und behandelt, kommt es durch das Mutiiorganversagen zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod. Jede Stunde, die unbehandelt vergeht, erhöht die Sterblichkeit um sieben Prozent. Nur durch eine Impfung kann man sich schützen, allerdings derzeit nur für bestimmte Subtypen. Die Impfung ist wichtig. Man kann die Kinder ab dem 13. Lebensmonat impfen lassen. Besonders wichtig ist die Impfung für Patienten, deren Milz entfernt wurde oder deren Milz nicht richtig funktioniert.


Bitte bleiben Sie gesund
Ihr Dr. Bühler und das Praxisteam