Praxis Dr. Bühler - Akademische Lehrpraxis der Universität Ulm

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Wachstumsschmerzen


Kleine Kinder, kleine Sorgen!

Und ein Haus voll Sonnenschein!

So sang vor vielen Jahren Hein´tje Simon. Dennoch belasten uns Eltern die Sorgen und Nöte der Kleinen.

Kinder können nicht so recht sagen wo der Schuh drückt. Welche Art von Schmerzen sie haben und daher lassen sich die Schmerzen oft nur schwer zuordnen.
Heute geht es um Schmerzen, die häufig mit dem Wachsen auftreten. Die so genannten Wachstumsschmerzen.

Bei Kindern zwischen 3 und 5 Jahren treten die Schmerzen meist an den Beinen auf. Im Allgemeinen finden die Schmerzen sich unterhalb der Kniescheibe am vorderen Unterschenkel. Die Schmerzen sind dumpf und lassen sich nur schwer lokalisieren auf einen bestimmten Punkt.

Die Schmerzen entstehen durch das Längenwachstum und die Umstellung vom kleinkindlichen O – Bein auf das kindliche X – Bein.
Durch die Umstellung entstehen Zugkräfte, die nach längerer Belastung zu Schmerzen im Bereich der Sehnen und Bandansätze führen. Daher treten die Schmerzen immer abends auf, wenn die Kinder zur Ruhe kommen und eigentlich ins Bett gehen sollten. Es handelt sich nicht um Ausreden der Kinder nicht ins Bett gehen zu können, ist aber von solchen oft schwer zu unterscheiden. Die Therapie ist die gleiche!

Durch sanftes Reiben gerne auch mit einem öl oder einer Salbe Ihrer Wahl (Johanniskrautöl, Olivenöl oder Traumeelsalbe, Arnicasalbe u.s.w.) an der vorderen Schienbeinkante bis zum Knie verschwinden die Schmerzen rasch.
Allgemeine Zuwendung hilft.
Homöopathisch lohnt sich mitunter ein Versuch mit Calcium phosphoricum. In besonders hartnäckigen Fällen hilft Ibuprofen.
 

Im gleichen Alter treten häufig Nabelschmerzen zu Tage. Die Kinder klagen über Bauchschmerzen, die bis hin zu schweren Koliken reichen. Die Kinder schreien und krümmen sich vor Schmerzen.
Typischerweise treten die Schmerzen immer 20 bis 30 Minuten nach dem Essen auf. Je mehr das Kind gegessen hat, desto schlimmer sind mitunter die Schmerzen. Auch hier kann das Kind nicht sagen, an welcher Stelle der Bauch schmerzt.
Ebenso typisch ist, dass wenn die Kinder herumtollen, dass sie dann überhaupt keine Schmerzen haben, was dann wieder an Schmerzen als Ausrede oder eine Form der kindlichen Erpressung denken lässt.

Es handelt sich um Schmerzen, die dann entstehen, wenn der Bauch des Kindes wächst und zwar nicht nur in die Länge und Breite sondern auch noch vorne und dabei wird der Nabel nach vorne gezogen, besonders stark nach reichhaltigem Essen. Der Nabel ist mit einer Art Narbenstrang unnachgiebigen Strang mit dem Rücken verbunden. Die Dehnung und Zerrung dieses Stranges verursacht die Schmerzen. Wird durch Bewegung der Speisbrei besser verteilt, dann lassen die Schmerzen rasch nach.

Die Therapie der Wahl ist eine sanfte Bauchmassage am besten im
Uhrzeigersinn oder noch besser springen und hüfen nach dem Essen. Kinder lieben das Sofa oder Herumhüpfen.

Jugendliche von 11 bis 15 Jahren klagen dann ebenfalls wieder über
Schmerzen in den Schienbeinen in den Wachstumsphasen als Hauptproblem neben den Kreislaufbeschwerden, die durch das schnelle Wachsen auftreten und die Beschwerden, die die Eltern haben mit dem schnellen Erwachsenwerden.

Die Schmerzen entsprechen denen im Kleinkindalter und die Behandlung ist ebenfalls die gleiche.
Die Entstehung der Schmerzen ist eher darauf zurück zu führen, dass der Knochen sehr viel schneller wächst als die extrem schmerzempfindliche Knochenhaut (Periost), was dann zu den Schmerzen führt.

Wenn die Schmerzen bleiben, ist sicher der Rat eines Arztes einzuholen, um schwerwiegende Krankheiten mit ähnlichen Symptomen auszuschließen.

Die Beschwerden treten mal stärker und mal schwächer auf und verschwinden in den allermeisten Fällen nach wenigen Wochen.

Das schöne an den Wachstumsschmerzen ist, dass sie eindeutig zeigen, dass Ihr Kind ein Stück erwachsener wird und zwar bis zu 0,2 cm pro Tag.
 

Ihr Dr. Peter Bühler